Lange erwartet ist sie endlich erschienen: Die evangelische Sonderauswertung des Freiwilligensurvey.
Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD hat wieder gute Arbeit geleistet. Aufgrund der vielen Graphiken ist das Heft relativ schnell durchzulesen. Unten findet sich ein Link zum direkten Download von der Seite des SI.
Was mich besonders begeistert hat, ist :
- dass das tatsächliche Engagement und auch die Bereitschaft dazu immer noch steigt. In Kirchengemeinden höre ich oft Klagen, dass Mitarbeiter fehlen und man die Arbeit eigentlich auf mehr Schultern verteilen müsste. Das liegt unter Umständen daran, dass – wenn ich die Auswertung richtig verstanden habe – in der Tat das Engagement der Evangelischen in dem Bereich Kirche und Religion eher etwas nachlässt. Und zwar sind hier besonders die stark Verbundenen engagiert. Vielleicht vernachlässigen wir in der evangelischen Kirche diese Gruppe im Zuge der Milieustudien ein wenig. Oft wird dem „Inner Circle“ auch mit etwas Naserümpfen von offizieller Seite begegnet. Aber wer soll denn bereit sein zum Engagement, wenn nicht sie? Wer soll auch selbst neue Gemeindeformen wie Fresh X mit aufbauen, wenn nicht die, die sich Kirche und Glauben besonders verbunden fühlen? Warum auch?
- dass es diesmal möglich ist, zwischen evangelisch und evangelisch-freikirchlich Mitarbeitenden zu unterscheiden. Und das ernüchternde Ergebnis: rechnet man die evangelisch-freikirchlichen Mitarbeiter heraus, dann gibt es zwischen evangelischen Engagierten und anderen kaum einen signifikanten Unterschied im Grad der Beteiligung oder auch in der Motivation zur Mitarbeit. Die evangelisch-freikirchlichen Ehrenamtlichen sind hingegen in weit höherem Maße aktiv und in der Motivationslage stärker altruistisch geprägt. Die Hilfe für andere liegt ihnen stärker am Herzen. Schaut man nur auf die evangelisch stark Verbunden, kommt man zu einem ähnlichen Ergebnis wie bei den Evangelisch-freikirchlichen. Allerdings ist immer das Hauptmotiv: Spaß.
- dass es immer noch so ist, dass auch außerhalb der Kirche das freiwillige Engagement in großem Maße von Kirchenmitgliedern getragen wird. Ohne die Kirchen wäre unsere Gesellschaft wesentlich ärmer.
Am besten ist es aber, die Studie selber zur Kenntnis zu nehmen und die eigenen Schlüsse daraus zu ziehen.
Der Download geht hier
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