„Wenn du nur zu Muttertag an mich denkst, dann brauchst du mir an dem Tag auch nichts mehr zu schenken!“, sagte seine Mutter zu ihm. Und so schenkte er seiner Mutter nie wieder etwas.
„Nur an unserem Hochzeitstag bekomme ich von dir Blumen. Wenn das der einzige Tag ist, an dem ich dir wichtig bin, dann lass es doch ganz!“, entgegnete ihm seine Frau energisch. Also bekam sie nie wieder etwas von ihm.
Ein Freund riet ihm: „Du kannst sie auch gleich im Regal lassen, wenn du nur am Bibelsonntag in dieses Buch schaust!“ Und so verstaubte seine Bibel im Schrank, weil er nie wieder darin las.
So sehr diese drei Menschen im Ansatz auch Recht haben mögen, mit ihren Bemerkungen haben sie doch drei wichtige Beziehungen zerstört. So kann ein Tag, der Grundlegendes feiern und in den Mittelpunkt stellen möchte, ein Schlüssel sein, die Türen des Feiergrunds im Alltag aufzuschließen.
So möchte auch der ökumenische Bibelsonntag bewusst die Wichtigkeit und Zentralität der Bibel ins Bewusstsein rücken.
Vor 35 Jahren – am 31. Januar 1982 – wurde erstmals bundesweit der ökumenische Bibelsonntag gefeiert. Seitdem steht am letzten Sonntag im Januar traditionell in vielen tausend katholischen, orthodoxen und evangelischen Gemeinden die Bibel im Mittelpunkt.
Steht sie dort nicht immer?
Wahrscheinlich schon, aber dennoch ist es gut, dass ihre zentrale Bedeutung an einem solchen Tag besonders betont wird. Vielleicht kann so ein Termin ein (neuer) Start für Menschen sein, dieses Buch der Liebe Gottes zu uns Menschen im Alltag schätzen zu lernen.
In diesem Jahr steht der Bericht von Jesu Auferstehung aus Matthäus 28,1-10 im Blickpunkt. Nun werden manche vielleicht sagen, dass es noch zu früh im Jahr ist, um einen Ostertext zu bedenken. Aber ist nicht jeder Sonntag ein kleines Ostern?
Nehmen Sie doch am 29. Januar wieder einmal Ihre Bibel zur Hand oder besuchen Sie einen Gottesdienst an diesem ökumenischen Bibelsonntag. Vielleicht ist es ein (neuer) Start für Sie, dieses Buch der Liebe Gottes zu uns Menschen im Alltag schätzen zu lernen.
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