Fand die Mondlandung vor 50 Jahren tatsächlich statt? Oder sprechen nicht viele Indizien dafür, dass es nur ein in einem Filmstudio inszeniertes Fake war?

Verschwörungstheorien bewegen und faszinieren die Menschen seit vielen Jahrhunderten. Und heute, im Zeitalter digitaler Medien, kommt ihnen eine nie dagewesene Bedeutung zu.

Gestern habe ich im Kloster Dahlheim eine Sonderausstellung zur Geschichte von Verschwörungstheorien besucht. Manche Vorstellungen sind skurril, dass z.B. die Barcodes auf Produkten gefährliche Strahlen aussendeten. Andere geben Stoff für spannende Thriller her wie in den Dan Brown-Romanen. Nicht selten aber unterminieren sie grundsätzlich und damit auch gefährlich das Vertrauen in gesellschaftliche und politische Institutionen, z.B. bei der Behauptung, die USA hätten mit einer Operation unter „False Flag“ bei 9/11 die Türme des World Trade Centers selbst zum Einsturz gebracht. Und immer schon waren sie gefährlich für politische Gegner oder gesellschaftliche Gruppen, wie wir an vermeintlichen Judenverschwörungen oder bei den „Reichsbürgern“ sehen können.

Wie glaubt man das?

Warum sind Menschen bereit, an so etwas zu glauben? Die Ausstellung zeigt: Da, wo die Welt unübersichtlich und zu komplex wird und Menschen immer stärker die Kontrolle über weite Bereiches ihres Lebens zu verlieren drohen, da sind einfache und klare Antworten attraktiv. Und wer zu den „Truthern“ gehört, den „Wissenden“, kann handeln und weiß vor allem, wer die „Bösen“ sind.

Wie schön, wenn die Welt so einfach werden kann.

Diskussionen sind selten zielführend. Verschwörungsdenken präsentiert sich in Gestalt eines geschlossenen Weltbildes, einer Ideologie. Kritikern bescheinigen die Truther, selbst zu den Verschwörern zu gehören.

Am Schluss der Ausstellung konnten die Besucher*innen abstimmen, ob die Behauptungen, im Vatikan sei eine Zeitmaschine versteckt oder China spioniere über Handys Daten aus, eine echte Verschwörung oder nur eine Verschwörungstheorie sei – nun, das Ergebnis war sehr durchwachsen …

Christlicher Glaube und Verschwörungstheorien

Eine Ausstellung im Kloster – was unterscheidet eigentlich Truther von religiös Glaubenden? Ist der christliche Glaube nicht auch eine Verschwörungstheorie?

Zwei Dinge fallen mir dazu ein: Zum Einen hat auch der christliche Glaube nicht auf alles im Weltgeschehen eine eindeutige Antwort. Wer diesen Weg verfolgt, rutscht tatsächlich in die Nähe von Ideologien und Verschwörungstheorien. Ein Zweites ist vielleicht noch wichtiger: Christ*innen glauben einen „guten“ Urheber und Lenker des Weltgeschehens, der mit seinen Geschöpfen Gutes im Sinn hat.

Viel zu selten kann man Verschwörungsdenken karikieren und als Spaß darstellen. Beim Moon Hoax wurde dies gemacht. Und hier ist der Beweis, die Mondlandung war tatsächlich ein Fake! Oder wie sollte ich sonst auf das Bild kommen?

Ich war dabei!