Wenn ich freitags nachmittags im Stau auf der A1 und dann auf der A2 stehe, frage ich mich: lohnt sich der Aufwand? Aber wenn ich dann in der Gemeinde 35 Menschen erlebe, die sich auf das Abenteuer einer Schatzhebung einlassen, bin ich begeistert. Es begeistert mich der Heilige Geist, der durch die Gemeinschaft der Mitarbeitenden spricht, arbeitet, zum Zuge kommt.

Einige der Teilnehmenden sind erwartungsvoll, andere eher skeptisch. Die meisten sagen: „Mal sehen was dabei herauskommt.“ Ich selbst als Moderator bin erwartungsvoll und sage mir: „Mal sehen, was dabei herauskommt! Mal sehen, wie wir dieses mal über Gottes Wirken staunen werden!“

75 Minuten lang unterhalten sich die Frauen und Männer in der Altersspanne von 24-78 Jahren in gemischten Kleingruppen über gute Erlebnisse in der Gemeinde. Nur gute Geschichten dürfen erzählt werden.

Eine Frau erzählt, wie sie auf der Suche nach einer Gemeinde war und hier eine herzliche Aufnahme gefunden hat.

Ein Mann erzählt vom Posaunechor: Eines abends kam einfach jemand in die Probe hinein, weil er etwas gehört hatte. Er wollte nur zuhören.

Mich überraschte besonders das Votum einer Teilnehmerin: „Ich schätze immer besonders den Gottesdienst am 1. Januar.  Da sind alle da und nachher gibt es gute Gemeinschaft bei einem Essen.“

Es verändert die Kultur einer Gemeinde, wenn sich die Menschen einen Abend zusammensetzen und nur gute Erlebnisse aus der Gemeinde erzählen. Nicht, was fehlt, bestimmt das Gespräch, und was blöd gelaufen ist, spielt keine Rolle. Wo ist uns etwas gelungen? Was haben wir gut gemacht?

In der Gemeindekonferenz werden anschließend die Schlüsselfaktoren gesammelt. Was waren die Bedingungen dafür, dass es so viele gute Erlebnisse in der Gemeinde gibt? Hier wurde sehr die Tiefe und doch Aktualität der Predigten gelobt. Ansprechend sind sie und aufbauend, sprachlich gut. Ich vermute, den Pfarrerinnen und Pfarrern hat es gut getan, dieses einmal zu hören.